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Die Erde, der schönste Planet den wir kennen.
Exoplaneten. Wer   im   „zarten“   Mittelalter   davon   gesprochen   hat,   dass   Planeten   um   Sterne   kreisen,   war   dem Scheiterhaufen weit näher als dem Ruhm. Giordano   Bruno,   Gallileo   Gallilei,   bekamen   die   irdische   Macht   der   „nichtweltlichen“   Kirche   hautnah zu spüren. Schließlich durfte es ja nichts geben, was der allgemeinen Lehrmeinung (Doktrin) widersprach. Man   mag   es   gar   nicht   glauben,   doch   auch   in   einer   Zeit,   als   längst   bekannt   war,   das   Sterne   Sonnen sind,   so   wie   unsere   heimatliche   Sonne,   um   die   8   bzw.   9,   je   nach   Auffassung,   Planeten   kreisen,   war man   in   wissenschaftlichen   Kreisen   nicht   besonders   beliebt,   wenn   man   an   extrasolare   Planeten glaubte. Umso    theatralisch    sensationell    dann    die    Entdeckung,    besser    gesagt    der    wissenschaftliche Nachweis, eines Planeten erfolgte 1995 an der Uni Genf. Halb   so   groß   wie   Jupiter   ist   der   Planet,   der   um   den   40   Lichtjahre   entfernten   Stern   51   Pegasi kreist. Ein Gasriese also. Nun konzentrierten sich die Skeptiker auf Erdähnliche Felsplaneten. Streng nach dem Motto: „Keine gesehen? Dann auch keine da!“. Nun muss man wissen, dass es nicht gerade einfach ist einen Planeten zu entdecken. Das   ist   etwa   so   als   wollte   man   eine   Stechmücke   beobachten,   die   eine   Insel   weit   entfernt   im   Geäst eines Baumes summt! Selbst mit bestem Fernrohr keine einfache Angelegenheit. Um das hinzukriegen bräuchte man ein Teleskop, das so groß ist wie die Erde. Also bleibt nur indirektes. Das wären die Transitmethode und die Rotverschiebungsmethode. Bei   der   Transitmethode   wartet   man   bis   ein   Planet   direkt   vor   seinem   Stern   vorbeizieht.   Die   winzige Verdunklung   kann   man   messen.   Daraus   und   aus   der   Zeit,   die   für   den   Transit   vergeht,   kann   man die    Größe    und    die    Umlaufbahn    berechnen.    Funktioniert    aber    nur,    wenn    die    Bahnebene    des Planeten in Sichtlinie zur Erde liegt. Bei   der   Rotverschiebungsmethode   nutzt   man   die   Tatsache,   dass   ein   Planet   durch   seine   Gravitation seine   Sonne   bewegt!   Das   ist   zwar   kaum   der   Rede   wert,   aber   sorgt   dafür,   dass   der   Stern   ein   wenig schwankt.   Mal   bewegt   er   sich   ein   Stück   vor,   mal   zurück.   Bewegt   er   sich   vor   verschiebt   sich   sein Licht    nach    Blau,    bewegt    er    sich    zurück    wird    es    rötlicher.    Und    je    nachdem    wir    stark    diese Verschiebungen sind, kann man abschätzen, was das für ein Planet ist, der an seinem Stern zerrt. Beide Methoden sind defizil und erlauben keinen direkten Blick auf den jeweiligen Planeten. Insbesondere    bei    der    Transitmethode    ist    es    von    Vorteil,    wenn    der    Stern    nicht    besonders Leuchtstark   ist.   Es   ist   also   kein   Zufall   warum   die   meisten   vermeintlich   „Erdähnlichen“   Planeten   bei Roten Zwergsternen gefunden werden. Einfach    weil    diese    Sterne    Leuchtschwach    sind    und    daher    Planeten    die    das    Sternenlicht „verdunkeln“ umso besser zu „sehen“ (anzumessen) sind. Rote Zwergsterne sind Sonnen, die in der Regel gerade mal halb so groß sind wie unsere. Planeten,   die   ausreichend   Licht   und   Wärme   abkriegen   wollen   müssen   deshalb   sehr   nahe   am   Stern sein.   Wenn   ein   kleines   Objekt   sehr   nahe   an   einem   großen   ist,   wird   dadurch   die   Eigenrotation gebremst. So   wie   der   Mond   der   Erde   immer   nur   eine   Seite   zeigt,   so   zeigen   diese   Planeten   ihrem   Stern ebenfalls nur eine Seite. Das heißt auf einer Seite ist immer Tag und auf der anderen Seite immer Nacht. Erdähnlich ist das nun wirklich nicht. Solange   also   kein   Planet   entdeckt   wird,   der   um   einen   Stern   kreist,   der   mindestens   1   Million Kilometer   Durchmesser   hat   und   von   der   Leuchtkraft   im   Bereich   der   Spektralklasse   G   (so   wie unsere Sonne) liegt, braucht man nach Erdähnlichkeit also gar nicht erst fragen. Spekulieren wir mal. Was   braucht   es,   damit   wir   Chancen   auf   einen   Erdähnlichen   Planeten   mit   höher   entwickeltem   Leben haben? Wir   brauchen   eine   Sonne,   die   es   auf   mindestens   6   Milliarden   Jahre   gleichbleibender   Leuchtkraft bringt. Sie sollte mindestens 3,5 Milliarden Jahre alt sein. In   ihrem   Spektrum   sollten   Metalllinien   enthalten   sein.   Das   heißt,   dass   die   Gaswolke,   aus   der   der Stern und seine Planeten entstanden sind, metallhaltig genug gewesen sein mussten. Warum?   Weil   das   Leben   das   gesamte   Spektrum   an   Elementen   braucht.   Also   auch   schwere   Metalle als Eisen. Etwa 10 Prozent der Sterne erfüllen diese Anforderungen. Beachten müssen wir aber noch die galaktische Umgebung. Der Kernbereich der Galaxis ist zu dicht und mit zu hoher Strahlung versehen. Pulsare in der Nachbarschaft sind auch nicht so ideal. Und Doppelsternsysteme sind ebenso weniger gute Kandidaten. Dürfen wir also von den 10 Prozent noch so einiges abziehen. Doch   auch   wenn   wir,   grob   geschätzt,   nur   von   1   Prozent   möglicher   Kandidaten   ausgehen,   so   haben wir   immer   noch   2   bis   4   Milliarden   Sterne,   bei   denen   sich   ein   Blick,   bei   der   Suche   nach   einer zweiten Erde lohnt. Und wir sprechen hier nur von unserer heimatlichen Milchstrasse. Bezogen   auf   das   sichtbare   Universum   dürfen   wir   die   Zahl   noch   mit   ein   paar   hundert   Milliarden multiplizieren! Bei   rein   statistischer   (emotionsloser)   Betrachtungsweise   stellt   sich   nicht   die   Frage,   ob   es   noch   eine zweite Erde gibt, sondern nur noch wie viele davon es wohl geben mag…
‘‘Wie viele müssen wir finden, bis wir Exoplaneten als etwas Normales ansehen? (H. Haß, 2011)
Mittlerweile (2019) sind Exoplaneten nichts Besonderes mehr. Immer mehr setzt sich die Überzeugung durch, dass so ziemlich jeder Stern den ein oder anderen Planeten in seinem Orbit hat. Mit extraterrestrischem Leben wird es ähnlich (genauso?) sein.
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Exoplaneten
Exoplaneten. Wer   im   „zarten“   Mittelalter   davon   gesprochen   hat,   dass   Planeten um   Sterne   kreisen,   war   dem   Scheiterhaufen   weit   näher   als   dem Ruhm. Giordano   Bruno,   Gallileo   Gallilei,   bekamen   die   irdische   Macht   der „nichtweltlichen“ Kirche hautnah zu spüren. Schließlich    durfte    es    ja    nichts    geben,    was    der    allgemeinen Lehrmeinung (Doktrin) widersprach. Man   mag   es   gar   nicht   glauben,   doch   auch   in   einer   Zeit,   als   längst bekannt   war,   das   Sterne   Sonnen   sind,   so   wie   unsere   heimatliche Sonne,   um   die   8   bzw.   9,   je   nach   Auffassung,   Planeten   kreisen, war   man   in   wissenschaftlichen   Kreisen   nicht   besonders   beliebt, wenn man an extrasolare Planeten glaubte. Umso    theatralisch    sensationell    dann    die    Entdeckung,    besser gesagt   der   wissenschaftliche   Nachweis,   eines   Planeten   erfolgte 1995 an der Uni Genf. Halb   so   groß   wie   Jupiter   ist   der   Planet,   der   um   den   40   Lichtjahre entfernten Stern 51 Pegasi kreist. Ein Gasriese also. Nun     konzentrierten     sich     die     Skeptiker     auf     Erdähnliche Felsplaneten. Streng nach dem Motto: „Keine gesehen? Dann auch keine da!“. Nun   muss   man   wissen,   dass   es   nicht   gerade   einfach   ist   einen Planeten zu entdecken. Das   ist   etwa   so   als   wollte   man   eine   Stechmücke   beobachten,   die eine Insel weit entfernt im Geäst eines Baumes summt! Selbst mit bestem Fernrohr keine einfache Angelegenheit. Um   das   hinzukriegen   bräuchte   man   ein   Teleskop,   das   so   groß   ist wie die Erde. Also bleibt nur indirektes. Das          wären          die          Transitmethode          und          die Rotverschiebungsmethode. Bei    der    Transitmethode    wartet    man    bis    ein    Planet    direkt    vor seinem   Stern   vorbeizieht.   Die   winzige   Verdunklung   kann   man messen.   Daraus   und   aus   der   Zeit,   die   für   den   Transit   vergeht, kann   man   die   Größe   und   die   Umlaufbahn   berechnen.   Funktioniert aber   nur,   wenn   die   Bahnebene   des   Planeten   in   Sichtlinie   zur   Erde liegt. Bei   der   Rotverschiebungsmethode   nutzt   man   die   Tatsache,   dass ein   Planet   durch   seine   Gravitation   seine   Sonne   bewegt!   Das   ist zwar   kaum   der   Rede   wert,   aber   sorgt   dafür,   dass   der   Stern   ein wenig   schwankt.   Mal   bewegt   er   sich   ein   Stück   vor,   mal   zurück. Bewegt   er   sich   vor   verschiebt   sich   sein   Licht   nach   Blau,   bewegt   er sich   zurück   wird   es   rötlicher.   Und   je   nachdem   wir   stark   diese Verschiebungen    sind,    kann    man    abschätzen,    was    das    für    ein Planet ist, der an seinem Stern zerrt. Beide   Methoden   sind   defizil   und   erlauben   keinen   direkten   Blick auf den jeweiligen Planeten. Insbesondere   bei   der   Transitmethode   ist   es   von   Vorteil,   wenn   der Stern   nicht   besonders   Leuchtstark   ist.   Es   ist   also   kein   Zufall warum    die    meisten    vermeintlich    „Erdähnlichen“    Planeten    bei Roten Zwergsternen gefunden werden. Einfach   weil   diese   Sterne   Leuchtschwach   sind   und   daher   Planeten die    das    Sternenlicht    „verdunkeln“    umso    besser    zu    „sehen“ (anzumessen) sind. Rote   Zwergsterne   sind   Sonnen,   die   in   der   Regel   gerade   mal   halb so groß sind wie unsere. Planeten,    die    ausreichend    Licht    und    Wärme    abkriegen    wollen müssen    deshalb    sehr    nahe    am    Stern    sein.    Wenn    ein    kleines Objekt    sehr    nahe    an    einem    großen    ist,    wird    dadurch    die Eigenrotation gebremst. So   wie   der   Mond   der   Erde   immer   nur   eine   Seite   zeigt,   so   zeigen diese Planeten ihrem Stern ebenfalls nur eine Seite. Das   heißt   auf   einer   Seite   ist   immer   Tag   und   auf   der   anderen   Seite immer Nacht. Erdähnlich ist das nun wirklich nicht. Solange    also    kein    Planet    entdeckt    wird,    der    um    einen    Stern kreist,   der   mindestens   1   Million   Kilometer   Durchmesser   hat   und von   der   Leuchtkraft   im   Bereich   der   Spektralklasse   G   (so   wie unsere   Sonne)   liegt,   braucht   man   nach   Erdähnlichkeit   also   gar nicht erst fragen. Spekulieren wir mal. Was    braucht    es,    damit    wir    Chancen    auf    einen    Erdähnlichen Planeten mit höher entwickeltem Leben haben? Wir   brauchen   eine   Sonne,   die   es   auf   mindestens   6   Milliarden Jahre gleichbleibender Leuchtkraft bringt. Sie sollte mindestens 3,5 Milliarden Jahre alt sein. In   ihrem   Spektrum   sollten   Metalllinien   enthalten   sein.   Das   heißt, dass    die    Gaswolke,    aus    der    der    Stern    und    seine    Planeten entstanden sind, metallhaltig genug gewesen sein mussten. Warum?   Weil   das   Leben   das   gesamte   Spektrum   an   Elementen braucht. Also auch schwere Metalle als Eisen. Etwa 10 Prozent der Sterne erfüllen diese Anforderungen. Beachten müssen wir aber noch die galaktische Umgebung. Der    Kernbereich    der    Galaxis    ist    zu    dicht    und    mit    zu    hoher Strahlung versehen. Pulsare in der Nachbarschaft sind auch nicht so ideal. Und Doppelsternsysteme sind ebenso weniger gute Kandidaten. Dürfen wir also von den 10 Prozent noch so einiges abziehen. Doch   auch   wenn   wir,   grob   geschätzt,   nur   von   1   Prozent   möglicher Kandidaten   ausgehen,   so   haben   wir   immer   noch   2   bis   4   Milliarden Sterne,   bei   denen   sich   ein   Blick,   bei   der   Suche   nach   einer   zweiten Erde lohnt. Und wir sprechen hier nur von unserer heimatlichen Milchstrasse. Bezogen   auf   das   sichtbare   Universum   dürfen   wir   die   Zahl   noch mit ein paar hundert Milliarden multiplizieren! Bei    rein    statistischer    (emotionsloser)    Betrachtungsweise    stellt sich   nicht   die   Frage,   ob   es   noch   eine   zweite   Erde   gibt,   sondern nur noch wie viele davon es wohl geben mag…
Die Erde, der schönste Planet den wir kennen.
‘‘Wie viele müssen wir finden, bis wir Exoplaneten     als etwas Normales ansehen? (H. Haß, 2011)
Mittlerweile (2019) sind Exoplaneten nichts Besonderes mehr. Immer mehr setzt sich die Überzeugung durch, dass so ziemlich jeder Stern den ein oder anderen Planeten in seinem Orbit hat. Mit extraterrestrischem Leben wird es ähnlich (genauso?) sein.