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Je mehr Masse in einem Raum ist, desto größer wird der Raum.*
1.000 Jahre in der Vergangenheit. Eine Nachricht bestand aus einigen Worten, die von Mund zu Ohr gereicht wurden. 500 Jahre in der Vergangenheit. Eine „Zeitung“ bestand aus einem Blatt Papier. Meist ein Dekret der Obrigkeit. Gegenwart. Eine   Nachricht   ist   hell   (geschrieben),   laut   (Radio,   Fernsehen),   bewegt   (Smartphone)   und   damit praktisch allgegenwärtig. Eine Nachricht ist nicht mehr das, was man sucht. Sondern etwas, was man geliefert bekommt. Egal, ob man es haben will. Immer, ständig und überall prasseln Nachrichten auf uns ein. Jede einzelne Nachricht ist eine Information. Informationen sind das, was das Gehirn verarbeitet. Vergangenheit. Man saß in eine Raum, ohne Musik, ohne Fernseher, ohne Smartphone und las eine Nachricht. Gegenwart. Man   geht   durch   eine   Stadt,   überquert   Straßen,   läuft   durch   Menschenmassen   und   liest   dabei Nachrichten. Das Smartphones macht‘s möglich. Wieso eigentlich Smartphone? Was bitte ist an dem Ding den Smart? Ist es „Smart“, wenn man sich unnötig belastet? Was   bitte   machen   wir   mit   all   den   Informationen,   die   wir   täglich   erhalten   und   die   für   unsere   Leben in Wahrheit absolut unnötig sind? In   der   Schifffahrt   gibt   es   den   Begriff   des   „Ballasts“.   Ballast   wird   bevorzugt   in   Kielnähe   deponiert um den Schwerpunkt des Schiffes tiefer zu legen, was es stabiler gegen Wellen macht. Ballast hat in der Schifffahrt einen überaus praktischen Sinn. Aber welchen Sinn hat Ballast im Gehirn? Welchen   Sinn   macht   es   Informationen   hinterher   zu   hetzen,   die   keinen   anderen   Zweck   haben,   als rein   informativ   zu   sein?   Informationen   die   man   meist   gar   nicht   sucht,   sondern   nur   anssieht,   weil sie einem auf dem Display des „Smart“phones entgegenblinken. Macht man eine Pause, wenn man die Arbeit unterbricht, um sich dem Smartphone zu widmen? Ist der Umgang mit unnötigen Informationen als Pause zu werten? Eine   Pause   ist,   wenn   man   eine   Tätigkeit   (Arbeit)   unterbricht,   ohne   eine   neue   Tätigkeit   (Arbeit) aufzunehmen. Die   idealste   Pause   ist,   wenn   man   in   der   Hängematte   liegt   und   seinem   eigenen   Gehirn   keine einzige   Aufgabe   gibt.   Wenn   man   es   einfach   denken   lässt,   was   es   denken   will,   ohne   im   so   etwas wie eine Information zu geben. Informationsentzug als kognitive Entspannungstherapie? Was würden die Menschen vor 500 Jahren davon halten? In der Kategorie Medizin habe ich das Herz als Organ bezeichnet, das keine Pause kennt. Das   ist   so   nicht   richtig,   zwischen   den   Kontraktionen   gibt   es   kurze   Zeitabschnitte,   die   man   als Pause   bezeichnen   könnte.   Es   ist   gewissermaßen   ein   schneller   Takt   zwischen   Arbeit   und   Pause. Ohne, dass es zu einer echten (längeren) Pause kommt. Im   Fall   des   Gehirns   ist   dies   anders.   Denn   hier   gibt   es   nicht   einmal   den   Takt   zwischen   Arbeit   und Pause.   Selbst   im   Schlaf,   ist   das   Gehirn   überaus   aktiv.   Was   da   Pause   macht,   das   ist   lediglich   das Bewusstsein.   Und   nur   deshalb,   weil   es   bei   der   Art   von   Arbeit,   die   das   Gehirn   während   des   Schlafs erledigt eher stören würde. Während   des   Schlafs   verarbeitet   das   Gehirn   u.a.   die   Erlebnisse   des   Tages.   Was   bedeutet,   dass,   je mehr   Informatinen   wir   am   Tag   in   uns   hineingestopft   haben,   desto   mehr   hat   das   Gehirn   des   Nachts zu tun. Und je unterschiedlicher die Informationen sind, desto mehr Chaos hat es zu ordnen. Wer   jetzt   schlussfolgert,   das   ein   Überfluss   an   Informationen   eine   Steigerung   an   kognitiver   Arbeit, auch im Schlaf, zur Folge hat, dürfte damit Recht haben. Irgendwann führt jede Steigerung zur Überlastung. Überlastung führt zu Stress. Distress, um genau zu sein. Und   Distress   führt   zu   Unwohlsein.   Sowohl   psychisch   (wenn   man   sich   zunehmend   gehetzt   fühlt), als auch physisch (Magenschmerzen, Rückenprobleme, Neurodermitis, Kopfschmerzen….) Was ist besser?    Die Menge an Erlebnissen? oder    Die Qualität an Erlebnissen? Wollen wir das Leben genießen? Oder wollen wir an Informationen förmlich ersticken? Direkt nach dem letzten Satz, aktiviere ich mein Smartphone. Unaufgefordert zeigt es mir 10 „News“ an. Eine davon ist auf rein wissenschaftlicher Basis, mehr oder weniger interessant. Alle   anderen   davon   sind   rein   soziologischer   Natur,   oder   haben   Schlagzeilencharakter   mit   Versuch sich   als   Sensation   darzustellen,   nur   damit   man   mehr   geneigt   ist,   zu   glauben   sie   unbedingt   lesen zu müssen. Mich,   an   meinen   eigenen,   gerade   erst   geschriebenen   Artikel   erinnert,   lege   ich   das   Smartphone weg, trinke einen Schluck Cappuccino und blicke hinaus auf eine graue, leicht regnerische Straße. Warum sitze ich jetzt nicht an einem See? Einfach nur sitzen und den Wellen zusehen… *Je mehr Masse in einem Raum ist, desto größer wird der Raum. Im   Fall   von   Schwarzen   Löchern   ist   dies   genau   so   zu   sehen.   Je   mehr   Masse   ein   Schwarzes   Loch enthält, desto größer wird der Radius seines Ereignishorizonts. Der   Ereignishorizont   ist   die   Grenze,   an   der   der   normale   Raum   des   Universums   aufhört,   und   der “eigene“ Raum des Schwarzen Lochs beginnt.
‘‘Wenn es zuviel wird, ist es zuviel
Wissenschaft
1.000 Jahre in der Vergangenheit. Eine   Nachricht   bestand   aus   einigen   Worten,   die   von   Mund   zu   Ohr gereicht wurden. 500 Jahre in der Vergangenheit. Eine   „Zeitung“   bestand   aus   einem   Blatt   Papier.   Meist   ein   Dekret der Obrigkeit. Gegenwart. Eine   Nachricht   ist   hell   (geschrieben),   laut   (Radio,   Fernsehen), bewegt (Smartphone) und damit praktisch allgegenwärtig. Eine    Nachricht    ist    nicht    mehr    das,    was    man    sucht.    Sondern etwas, was man geliefert bekommt. Egal, ob man es haben will. Immer, ständig und überall prasseln Nachrichten auf uns ein. Jede einzelne Nachricht ist eine Information. Informationen sind das, was das Gehirn verarbeitet. Vergangenheit. Man    saß    in    eine    Raum,    ohne    Musik,    ohne    Fernseher,    ohne Smartphone und las eine Nachricht. Gegenwart. Man    geht    durch    eine    Stadt,    überquert    Straßen,    läuft    durch Menschenmassen   und   liest   dabei   Nachrichten.   Das   Smartphones macht‘s möglich. Wieso   eigentlich   Smartphone?   Was   bitte   ist   an   dem   Ding   den Smart? Ist es „Smart“, wenn man sich unnötig belastet? Was   bitte   machen   wir   mit   all   den   Informationen,   die   wir   täglich erhalten   und   die   für   unsere   Leben   in   Wahrheit   absolut   unnötig sind? In   der   Schifffahrt   gibt   es   den   Begriff   des   „Ballasts“.   Ballast   wird bevorzugt    in    Kielnähe    deponiert    um    den    Schwerpunkt    des Schiffes tiefer zu legen, was es stabiler gegen Wellen macht. Ballast hat in der Schifffahrt einen überaus praktischen Sinn. Aber welchen Sinn hat Ballast im Gehirn? Welchen   Sinn   macht   es   Informationen   hinterher   zu   hetzen,   die keinen    anderen    Zweck    haben,    als    rein    informativ    zu    sein? Informationen    die    man    meist    gar    nicht    sucht,    sondern    nur anssieht,   weil   sie   einem   auf   dem   Display   des   „Smart“phones entgegenblinken. Macht   man   eine   Pause,   wenn   man   die   Arbeit   unterbricht,   um   sich dem Smartphone zu widmen? Ist    der    Umgang    mit    unnötigen    Informationen    als    Pause    zu werten? Eine   Pause   ist,   wenn   man   eine   Tätigkeit   (Arbeit)   unterbricht, ohne eine neue Tätigkeit (Arbeit) aufzunehmen. Die   idealste   Pause   ist,   wenn   man   in   der   Hängematte   liegt   und seinem   eigenen   Gehirn   keine   einzige   Aufgabe   gibt.   Wenn   man   es einfach   denken   lässt,   was   es   denken   will,   ohne   im   so   etwas   wie eine Information zu geben. Informationsentzug als kognitive Entspannungstherapie? Was würden die Menschen vor 500 Jahren davon halten? In   der   Kategorie   Medizin   habe   ich   das   Herz   als   Organ   bezeichnet, das keine Pause kennt. Das   ist   so   nicht   richtig,   zwischen   den   Kontraktionen   gibt   es   kurze Zeitabschnitte,    die    man    als    Pause    bezeichnen    könnte.    Es    ist gewissermaßen   ein   schneller   Takt   zwischen   Arbeit   und   Pause. Ohne, dass es zu einer echten (längeren) Pause kommt. Im   Fall   des   Gehirns   ist   dies   anders.   Denn   hier   gibt   es   nicht   einmal den   Takt   zwischen   Arbeit   und   Pause.   Selbst   im   Schlaf,   ist   das Gehirn   überaus   aktiv.   Was   da   Pause   macht,   das   ist   lediglich   das Bewusstsein.   Und   nur   deshalb,   weil   es   bei   der   Art   von   Arbeit,   die das Gehirn während des Schlafs erledigt eher stören würde. Während   des   Schlafs   verarbeitet   das   Gehirn   u.a.   die   Erlebnisse des   Tages.   Was   bedeutet,   dass,   je   mehr   Informatinen   wir   am   Tag in   uns   hineingestopft   haben,   desto   mehr   hat   das   Gehirn   des Nachts zu tun. Und    je    unterschiedlicher    die    Informationen    sind,    desto    mehr Chaos hat es zu ordnen. Wer   jetzt   schlussfolgert,   das   ein   Überfluss   an   Informationen   eine Steigerung   an   kognitiver   Arbeit,   auch   im   Schlaf,   zur   Folge   hat, dürfte damit Recht haben. Irgendwann führt jede Steigerung zur Überlastung. Überlastung führt zu Stress. Distress, um genau zu sein. Und   Distress   führt   zu   Unwohlsein.   Sowohl   psychisch   (wenn   man sich       zunehmend       gehetzt       fühlt),       als       auch       physisch (Magenschmerzen,            Rückenprobleme,            Neurodermitis, Kopfschmerzen….) Was ist besser?    Die Menge an Erlebnissen? oder    Die Qualität an Erlebnissen? Wollen     wir     das     Leben     genießen?     Oder     wollen     wir     an Informationen förmlich ersticken? Direkt nach dem letzten Satz, aktiviere ich mein Smartphone. Unaufgefordert zeigt es mir 10 „News“ an. Eine    davon    ist    auf    rein    wissenschaftlicher    Basis,    mehr    oder weniger interessant. Alle   anderen   davon   sind   rein   soziologischer   Natur,   oder   haben Schlagzeilencharakter      mit      Versuch      sich      als      Sensation darzustellen,   nur   damit   man   mehr   geneigt   ist,   zu   glauben   sie unbedingt lesen zu müssen. Mich,    an    meinen    eigenen,    gerade    erst    geschriebenen    Artikel erinnert,    lege    ich    das    Smartphone    weg,    trinke    einen    Schluck Cappuccino   und   blicke   hinaus   auf   eine   graue,   leicht   regnerische Straße. Warum   sitze   ich   jetzt   nicht   an   einem   See?   Einfach   nur   sitzen   und den Wellen zusehen… *Je mehr Masse in einem Raum ist, desto größer wird der Raum. Im   Fall   von   Schwarzen   Löchern   ist   dies   genau   so   zu   sehen.   Je mehr   Masse   ein   Schwarzes   Loch   enthält,   desto   größer   wird   der Radius seines Ereignishorizonts. Der   Ereignishorizont   ist   die   Grenze,   an   der   der   normale   Raum   des Universums    aufhört,    und    der    “eigene“    Raum    des    Schwarzen Lochs beginnt.
Sozialwissenschaft: Stress & Information
‘‘Wenn es zuviel wird, ist es zuviel
Je mehr Masse in einem Raum ist, desto größer wird der Raum.*