Bedingt sehenswert
Interstellar
In
einer
asiatischen
Religion
gibt
es
die
Geschichte
des
sich
selbst
erschaffenden
Gottes.
Genau
genommen
versucht
der
Film
Interstellar
mit
dem
wahrscheinlich
irrsinnigsten
Zeitparadoxon
der
Filmgeschichte
die
Begründung
der
Evolution
der
Menschheit
hin
zu
einer
Art
höherdimensionalen
Existenzform.
Zur
Erinnerung,
ein
Zeitparadoxon
entsteht,
wenn
jemand
mit
Hilfe
einer
Zeitmaschine
in
die
Vergangenheit reist, um diese zu verändern.
Ist
der
Zeitreisende
erfolgreich,
ändert
sich
die
Zukunft
in
der
gewünschten
Weise,
womit
der
Grund
für
die Zeitreise entfällt.
In
dieser
Zukunft
findet
die
Zeitreise
nicht
statt
und
weil
die
Zeitreise
nicht
stattfindet,
wird
die
Vergangenheit auch nicht verändert.
Kurz gesagt, die Veränderung führt dazu, dass die Veränderung neutralisiert wird.
Im
Fall
von
Interstellar
ist
es
eine
noch
nicht
existierende
höhere
Existenzform
der
Menschheit,
die
ein
Wurmloch
erzeugt,
Nachrichten
an
ausgewählte
Menschen
sendet,
damit
diese
das
Wurmloch
benutzen,
wobei
einer
dieser
Menschen
sich
in
ein
Schwarzes
Loch
stürzen
muß,
um
in
diesem
die
Gelegenheit
zu
erhalten
die
Informationen,
die
zum
Überleben
der
Menschheit
nötig
sind,
an
die
eigene
Tochter
zu
senden.
Die
Tochter
findet
damit
die
wissenschaftlichen
und
technischen
Grundlagen
zum
Bau
riesiger
Raumstationen und der Möglichkeit die unbewohnbar werdende Erde zu verlassen.
Folglich
überlebt
die
Menschheit,
siedelt
auf
einem
neuen
Planeten,
entwickelt
sich
zu
einer
höheren
Existenzform und erzeugt ein Wurmloch um genau diese Entwicklung in die Wege zu leiten.
Und das in einer Form, die es notwendig macht, dass sich ein Mensch in ein Schwarzes Loch stürzt.
Was
dieser
auch
nur
aufgrund
der
Notsituation
der
Endurance
macht.
Die
auch
nur
durch
leicht
irrationales
Verhalten eines weiteren Menschen (Dr. Mann) entstanden ist.
Nach
einem
durchdachten
Plan
zum
Zweck
der
Veränderung
der
Vergangenheit
sieht
das
jedenfalls
nicht
aus.
Und
mal
ehrlich,
funktioniert
das?
Ist
das
auch
nur
ansatzweise
denkbar?
Hat
das
noch
irgendetwas
mit Rationalität und Kausalität zu tun?
Technik:
Ich
frage
mich,
warum
man
eine
mehrstufige
Rakete
braucht
um
ein
Shuttle
von
der
Erde
in
den
Orbit
zu
bringen,
während
diese
Shuttles,
deren
Tanks
bestenfalls
ein
paar
tausend
Liter
Treibstoff
fassen,
auf
den
Zielplaneten problemlos landen und starten können.
Es
sei
denn,
die
Shuttles
verwenden
atomare
Antriebe,
die
man
in
der
Erdatmosphäre
nicht
verwenden
will.
Allerdings,
beim
beschriebenen
Zustand
der
Erde,
würde
die
Verwendung
atomarer
Antriebe
nun
auch
keine Rolle mehr spielen. Insbesondere da man ja (Filmzitat:
„Die
letzten
die
Verhungern,
werden
die
Ersten
sein
die
Ersticken“),
außer
„Runter
vom
Planeten“
keine
Option mehr hat.
Physik:
Ein
Planet,
der
sich
in
einem
so
nahen
Orbit
um
ein
schwarzes
Loch
bewegt,
dass
es
zu
einer
so
massiven
Zeitdilatation
kommt,
dass
eine
Stunde
dort
sieben
Jahre
auf
der
Erde
entsprechen,
würde
von
den
Gravitationskräften des Schwarzen Lochs zerrissen.
Der
Kern
des
Planeten
würde
derart
durchgeknetet
und
aufgeheizt,
dass
globale
vulkanische
Aktivität
vorherrschen
würde.
Alles
Wasser
würde
verdampfen.
Teile
der
Kruste
würden
ins
Weltall
geschleudert.
Ein
beständiger
Gravitationssog
würde
Material
von
der
Oberfläche
in
Richtung
Schwarzes
Loch
saugen.
Der
Planet würde in diesem Orbit vielleicht einige Hundert, vielleicht einige Tausend Jahre überstehen.
Für eine Landung auf diesem Planeten muß das Shuttle dessen Orbitalgeschwindigkeit
erreichen.
Und
die
ist,
so
nahe
am
Schwarzen
Loch,
deutlich
höher
als
die
Geschwindigkeit
die
ein
Raketentriebwerk
erreicht.
Nun
könnte
man
die
Gravitation
des
Schwarzen
Lochs
zur
Beschleunigung
des
Shuttles
verwenden.
Ein
Manöver,
das
Zeit
braucht.
Stunden,
eher
Tage
würde
es
benötigen
den
Planeten
zu
erreichen.
Und
mit
jedem
Kilometer
den
man
sich
dem
Planeten
nähert
vergrößert
sich
die
Zeitdilatation.
Ganz
zu
schweigen
von
der
Rückkehr.
Um
das
Shuttle
von
der
hohen
Geschwindigkeit
auf
die
Geschwindigkeit
der
Endurance
abzubremsen
bräuchte
es
weit
komplizierterer
Manöver,
bei
denen
man
die
Gravitation des Schwarzen Lochs als Bremskraft verwenden müsste.
Ansonsten wären ein paar Millionen Tonnen Treibstoff nötig.
Im
Film
bewegt
sich
die
Crew
etwas
über
3
Stunden
im
Bereich
der
Zeitdilatation,
während
auf
der
Endurance
23
Jahre
vergehen.
In
Wirklichkeit
müsste
man
von
einer
Zeitdauer
ab
30
Stunden
aufwärts,
also mehr als 200 Jahren rechnen.
Übrigens, ein Sonnensystem, in dem es drei potentiell bewohnbare Planeten gibt?
Das heißt, dass alle drei sich im Bereich der habitablen Zone ihrer Sonne befinden müssen.
Ist
diese
ähnlich
beschaffen
wie
unsere
heimische
Sonne,
befinden
sich
die
Planeten
in
einer
Entfernung
von 120 bis 200 Millionen Kilometer Abstand zu ihrer Sonne.
Da
sich
einer
von
ihnen
im
Orbit
um
ein
Schwarzes
Loch
befinden,
befindet
sich
dieses
ebenfalls
innerhalb
der
habitablen
Zone.
Dabei
dürfte
das
Schwarze
Loch
mindestens
die
Gravitation
der
Sonne
des
Systems
aufbringen.
Und das bedeutet, dass die Sonne und das Schwarzes Loch ein Doppelsystem bilden würden.
Beide würden um einen gemeinsamen Mittelpunkt kreisen.
Für
Planeten,
die
sich
auch
nur
in
der
Nähe
dieses
Kreisels
bewegen
bedeutet
dies,
dass
sie
keinen
stabilen Orbit haben können.
Sie
würden
in
die
Sonne
stürzen,
ins
Schwarze
Loch
stürzen,
oder
aus
dem
System
hinaus
katapultiert
werden.
Fazit:
Während
die
Tricktechnische
Qualität
von
Science
Fiction
Filmen
immer
besser
wird,
scheint
die
Logik
in
den Geschichten zunehmend zu leiden.
Plausibilität ist nicht mehr gefragt. Astrophysikalische Korrektheit interessiert nicht.
Es
geht
nur
noch
um
Effekte
und
um
den
Versuch
den
Zuschauer
mit
sensationellem
und
nie
dagewesenem zu beeindrucken.
Für mich ist Interstellar kein Science Fiction Film. Für mich gehört er ins Genre Fantasy.
Und in dieses Genre eingeordnet ist er durchaus sehenswert.
Damit
erübrigt
sich
auch
ein
Vergleich
mit
Stanley
Kubricks
Odyssee
2001.
Science
Fiction
und
Fantasy
braucht man nicht vergleichen.
‘‘In Wahrheit unmöglich…